Der beste Schutz vor Sonnenbrand
Die Werbung möchte uns vorgaukeln, dass wir uns erst mit Sonnenschutzmitteln eincremen müssen, bevor wir in die Sonne gehen. Die Sonne als Feind und als Auslöser von Krebs? Es ist eher umgekehrt: Die Sonne schützt vor Krebs – wenn wir sie in Maßen genießen. Und für die Sonnenbäder, die über das rechte Maß hinausgehen könnte und die zu einem Urlaub für viele nun einmal dazu gehört, gibt es natürlichen Schutz – vor allem von innen!
Verabreichen wir uns mit Sonnenschutzmitteln eine Dosis Gift? In den meisten Sonnenschutzmitteln sind Zinkoxid und Titandioxid als Nanopartikel enthalten. Die winzig kleinen Nanopartikel absorbieren und reflektieren UV-Strahlung. Größere Kügelchen würden das nicht tun. Aufgrund der höheren Wirkung der Nanopartikel setzt man auch bei Kosmetik auf diese Technologie.
Vereinfacht kann man sagen, dass diese Nanopartikel so klein sind, dass sie von unserem Abwehrsystem nicht registriert und damit auch nicht bekämpft werden. So gelangen sie ungehindert in unsere Organe und können Entzündungen hervorrufen bis hin zu Krebs. Speziell wenn Titandioxid eingeatmet wird, könnte das in der Lunge Krebs hervorrufen. Darauf deuten Tierversuche der Internationalen Agentur für Krebsforschung der Weltgesundheitsorganisation hin. Das Risiko für Menschen wird als bedenklich eingestuft. Bislang wird zwar argumentiert, dass die Partikel vor Zugabe in die Sonnenschutzmittel mit Silicium- und Aluminiumoxid beschichtet werden und so für die menschliche Haut keine Gefahr darstellen. Von der Gefahr der Einatmung des Duftes der Sonnenschutzmittel ist in dieser Erklärung jedoch keine Rede. Währenddessen wird zugegeben, dass man über Langzeiteffekte der Nanopartikel überhaupt noch nicht im Bilde ist (www.nanopartikel.info).
Der BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland) sieht den Einsatz von Nanopartikeln sehr kritisch. Auf seiner Internetseite www.bund.net de heißt es zu Nano-Titandioxid und Nano-Zinkoxid: „Zudem konnte im Tierversuch mit Mäusen nachgewiesen werden, dass Nano-Titandioxid von schwangeren Mäusen an ihren Nachwuchs weitergegeben wird, was bei diesem Schädigungen des Hirns und des Nervensystems verursachte. Bei den männlichen Nachkommen war eine reduzierte Spermienproduktion die Folge. Außerdem ist Nano-Titandioxid – insbesondere nach Einwirkung von UV-Licht – giftig für Algen und Wasserflöhe. Letztere gelten als Merkmal intakter Ökosysteme.“
Die Naturkosmetik bietet eine Menge Alternativen zu herkömmlichen Sonnenschutzmitteln. Es gibt sogar eine Sonnenschutzlotion, die basisch wirkt. Grundsätzlich ist darauf zu achten, dass das Produkt nicht zu ölig ist, denn bei reinen Ölen und Salben auf Fettbasis kann die Haut nicht atmen und es kommt zu einem Hitzestau.
Lebensnotwendiges Vitamin D
Völlig unvorbereitet in die Sonne zu gehen und sich intensiv der Bestrahlung auszusetzen, ist natürlich gesundheitsschädlich. Dagegen ist das richtige Maß an Sonneneinstrahlung ohne Sonnenschutzmittel durchaus zu empfehlen, ja sogar lebenswichtig! Dieser Ansicht ist der Vorsorgemediziner Jörg Spitz. Was er im Sinn hat, ist die für unsere Gesundheit wichtige körpereigene Produktion von Vitamin D, die unser Stoffwechsel aber nur unter Sonnenstrahlung leisten kann! Verwenden wir Sonnenschutzmittel ab einem Lichtschutzfaktor (LSF) von 15, wird die körpereigene Produktion von Vitamin D gehemmt. Und das ist ungünstig, denn der Botenstoff stärkt wichtige Kontrollmechanismen in unserem Körper und ist wichtig, um eine Krebsentstehung zu vermeiden. Der Mediziner berichtet, das Vitamin würde dafür sorgen, dass keine übermäßige Zellteilung – wie zum Beispiel beim Tumorwachstum – entsteht.
Wer zu wenig Vitamin D im Körper hat, soll einem größeren Risiko ausgesetzt sein, schwer bzw. chronisch zu erkranken: Diabetes, Bluthochdruck, Herzprobleme, Asthma, Osteoporose, Nervenerkrankungen wie Multiple Sklerose und sogar Krebs können durch einen Mangel an Vitamin D mitverursacht werden.
Grippale Infekte gehören auch zu den Krankheiten, die mit einem ausgewogenen Vitamin-D-Haushalt in Schach gehalten werden können. Das Vitamin stärkt die Abwehrkraft. Grippeviren haben also weniger Chancen, uns schachmatt zu setzen, wenn wir täglich für ausreichendes Vitamin D in unserem Körper sorgen. Entweder durch Sonneneinstrahlung oder durch Ergänzung unserer Nahrung mit möglichst natürlichen Produkten.
Ernährung als Sonnenschutz
Regelmäßig Sonne genießen ist das ganze Jahr über nötig. Täglich 15 Minuten in die Sonne setzen und dabei möglichst viel Haut zu zeigen, wäre eine sinnvolle Vorsorgemaßnahme. Im Winter bei kalten Temperaturen wird das allerdings schwierig. Da kommt nur ein Mittagsspaziergang an der frischen Luft in Frage. Ob dann gerade die Sonne scheint, ist unsicher. So wäre über die Wintermonate auf alle Fälle eine Nahrungsergänzung mit Vitamin D zu empfehlen.
Das wäre auch ein guter Vorsorgeschutz gegen Sonnenbrand. Britische Forscher haben herausgefunden, dass extrem blasse Menschen gar nicht fähig sind, lange genug Vitamin D in der Sonne zu tanken, ohne sich dabei einen Sonnenbrand zu holen. Wie sollen sie also zu Vitamin D kommen? Die ergänzende Zufuhr ist die einzige Möglichkeit.
Wer sich sehr lange der Sonne aussetzen will oder wem berufsmäßig gar nichts anderes übrig bleibt, sollte auf vielfache Weise vorsorgen, um einen Sonnenbrand zu vermeiden. Viele wissen nicht um die Bedeutung unserer Ernährung in puncto Sonnenschutz:
Im Frühjahr und Sommer gibt es eine Menge bunter Gemüse- und Obstsorten aus heimischem, ökologischem Anbau. Es kommt unserer Gesundheit sehr gelegen, dass gerade zu dieser Zeit unser Tisch besonders abwechslungsreich gedeckt ist. Wir sollten das Angebot nutzen und so viel buntes Gemüse und Obst wie möglich essen, denn es enthält Nährstoffe, die unsere Haut vor Sonnenbrand schützen.
Wichtige Schutzstoffe sind: Antioxidantien (Vitamin C, Vitamin E, OPC, Lycopen), Carotinoide (Beta-Carotin = Provitamin A, Lutein) und Flavonoide (sekundäre Pflanzenstoffe). Diese Begriffe haben wir alle schon mal gehört, doch in welchen Nahrungsmitteln kommen diese Nährstoffe vor? Was sollten wir essen, um uns für die Sommerzeit gut vorzubereiten?
Ein wichtiger antioxidativer Stoff heißt „Lycopen“ und kommt zum Beispiel in gekochten Tomaten bzw. Tomatenmark und in Wassermelonen vor. Sehr viel Vitamin C enthält die Acerolakirsche, Sanddornbeeren, schwarze Johannisbeeren, Zitronen, Kiwis, Orangen, Mango, Heidelbeeren, Ananas, Äpfel oder Pfirsiche u.v.m. Unter den Gemüsesorten sind empfehlenswert: Zwiebeln, Avocado, Kohlsorten, Paprika, Spinat u.v.m.
Beta-Carotine sind Naturfarbstoffe und gehören zu den sekundären Pflanzenstoffen. Enthalten sind sie zum Beispiel in bunten Gemüsesorten. Wenn Sie also abwechslungsreich Gemüse und Obst essen, z. B. Brokkoli, Bohnen, Spinat, Salat, Paprika, rote Bete, Karotten oder Kürbis, sind Sie gut mit Antioxidantien und Carotinoiden versorgt. Bei den Obstsorten wählen Sie für eine gute Versorgung am besten je nach Jahreszeit: Orangen, Pfirsiche, Aprikosen und Mangos.
Natürlich gibt es Beta-Carotine auch in Form von Säften und Nahrungsergänzungsmitteln. Wenn Sie es in Form von Kapseln einnehmen möchten, achten Sie jedoch darauf, dass es sich um natürliche Zutaten handelt und nicht um synthetische. Zeitweise ist zu lesen, dass ein Zuviel an Beta-Carotin bei Rauchern zu einem erhöhten Risiko führen kann, an Lungenkrebs zu erkranken. Diese Behauptung stützt sich auf eine Studie aus den USA, bei der Rauchern ausschließlich hochdosiertes Beta-Carotin – und zwar synthetisches! – verabreicht wurde. Hätten die Forscher die Studie mit natürlichen Beta-Carotinen unterschiedlicher Quellen (Karotten, Rote Beete, grünes Gemüse etc.) durchgeführt, wäre sicher ein anderes Ergebnis dabei herausgekommen.
Auch Spirulina (Blaualgen) sind ein vortrefflicher innerer Schutz vor einem Sonnenbrand, da sie sehr viel Beta-Carotin enthalten. Die Einnahme dieser Vitamine ist grundsätzlich von Vorteil, da gleichzeitig die Immunabwehr und die Leistungsfähigkeit erhöht werden. Sie tun also auf alle Fälle einiges für Ihr Wohlbefinden. Noch besser wirken die guten Stoffe, wenn Sie Ihren Körper vorher von Schlacken und Giften entlastet haben, zum Beispiel mit speziellen Kräutertees und/oder Basenbädern.
Neben Vitaminen gibt es auch einen Mineralstoff, der grundsätzlich wichtig ist für unseren Körper, doch bei empfindlicher Haut umso mehr: Calcium. Dr. med. Michael Spitzbart empfiehlt, drei Wochen vor dem Trip in die Sonne die Calciumdepots im Körper aufzufüllen in Form einer Kur. Dies würde helfen, eine Sonnenallergie zu vermeiden, die Ausdruck eines Histaminüberschusses im Körper und damit eine Vergiftungserscheinung ist.
Experten betonen allerdings, dass der Körper generell täglich Magnesium und Calcium benötigt. Diese Mineralstoffe, die er nicht selbst herstellen kann, sind jedoch wichtig, um ihn langfristig gesund zu erhalten. Besonders wer regelmäßig Kaffee und Alkohol trinkt, muss darauf achten, täglich eine entsprechende Menge Magnesium und Calcium aufzunehmen. Denn sonst werden Stoffwechselabläufe und die Stabilität unserer Nerven gestört und auch die Schönheit des Körpers leidet: Das Bindegewebe erschlafft frühzeitiger.
Grundsätzlich zählt zu der vernünftigen Vorbeugung des Sonnenbrandes also eine langsame Gewöhnung der Haut an die UVB- und UVA-Strahlen und eine übers Jahr durchgängige gehaltvolle Ernährung. Doch besonders ab dem Frühjahr sollte darauf geachtet werden, dass der Tisch abwechslungsreich und üppig mit Obst und Gemüse gedeckt ist und täglich Vitamin D und Magnesium-Calcium zugeführt wird.
Was tun bei Sonnenbrand?
Trotz aller vorbereitenden Maßnahmen kann es dennoch mal zu einem Sonnenbrand kommen. Was ist hier hilfreich? Längere Kühlungen mit Eiswasser sind nicht zu empfehlen, da der Körper dann womöglich nicht nur unter einem Sonnenbrand, sondern auch noch unter Unterkühlung leidet. Kühlende Gels aus Aloe Vera oder MSM helfen sehr gut. Man kann auch das Blatt einer Aloe-Vera-Pflanze aufschneiden, das Gel entnehmen und sich auf die Haut geben. Für Reisen kann man Aloe Vera Saft in ein kleines Fläschchen oder einen Pumpspender abfüllen.
Selbstverständlich ist bis zum Abklingen der Rötung die Sonne absolut zu meiden. Ist das nicht möglich, müssen die betroffenen Hautstellen abgedeckt und vor weiterem Sonnenlicht geschützt werden.
Zur Gesunderhaltung ist ausreichend trinken (30 – 40 ml pro kg Körpergewicht pro Tag) wichtig. Es dient der Entgiftung.
Ein Sonnenbrand entsteht je nach Empfindlichkeit der Haut erst 3 bis 24 Stunden nach der Schädigung der Haut. Die Rötung entsteht, weil der Körper im Zuge der entzündlichen Reaktion die Durchblutung ankurbelt: Die betreffenden Bereiche werden konzentriert mit Nährstoffen und Zellen versorgt, damit die Schäden an den Hautzellen repariert werden können. Besteht eine Rötung spricht man von einem Sonnenbrand 1. Grades.
Bei einem Sonnenbrand 2. Grades bilden sich Bläschen und der Sonnenbrand 3. Grades ist dadurch gekennzeichnet, dass sich die Oberhaut ablöst. Leidet der Betroffene darüber hinaus an Kopfweh, Übelkeit oder Fieber muss ein Arzt aufgesucht werden. In jedem Fall ist die Sonne gänzlich zu meiden.
Um den Körper bei der Bewältigung des Sonnenbrandes zu unterstützen, ist es auch sinnvoll direkt nach dem Sonnenbad gezielt Antioxidantien einzunehmen.
Sonne macht glücklich
Das Sonnenlicht lässt nicht nur Blumen und Bäume erblühen, sondern auch uns Menschen. Es regt die vermehrte Produktion von Botenstoffen an, zum Beispiel Endorphine und Serotonin. Das sind die Hormone, die uns glückliche Gefühle bescheren (und allein dadurch schon unser Immunsystem stärken).
Glückshormone steigen unter dem Einfluss der Sonne und das sogenannte „Schlaf-Hormon“ Melatonin nimmt ab! Fällt das Sonnenlicht auf unsere Sehnerven, dann wird die Produktion von Melatonin im Körper gehemmt. Wir werden angesichts des Lichtes also munterer.
So empfand wohl auch der Dichter Hoffmann von Fallersleben als er schrieb:
„Wie freu' ich mich der Sommerwonne,
Des frischen Grüns in Feld und Wald,
Wenn's lebt und webt im Glanz der Sonne
Und wenn's von allen Zweigen schallt!“
Die Sonne ist unser Freund, nicht unser Feind. Wir sollten sie nicht nur im Sommer genießen, sondern das ganze Jahr über – am besten immer, wenn sie scheint. In ausgewogenem Maß und bei Einhaltung einer vernünftigen Ernährung und eines ausgewogenen Lebensstils haben wir den bestmöglichen Schutz.
Quellen:
3Sat, FID, Zentrum für Gesundheit, BUND, Frankfurter Rundschau, nanopartikel.info