So schützen Sie sich vor Heuschnupfen
Nach dem langen Winter freuen wir uns alle auf die wärmeren Tage. Doch 20 Prozent der Bevölkerung tun dies mit gemischten Gefühlen: die Pollenallergiker. Kaum blühen die Bäume, fliegen die ersten Pollen und lösen Niesanfälle und Juckreiz aus. Wie Sie diese Beschwerden lindern oder vielleicht sogar ganz vermeiden können, lesen Sie hier.
Nicht nur die Anzahl der Pollenallergiker nimmt von Jahr zu Jahr zu. Auch die Zeit, in der Pollen fliegen, dehnt sich aus. Die Blütezeit der Birke ist beispielsweise acht Tage länger als Mitte der 80er Jahre, laut Untersuchungen der Universität Berlin. Den Wetterforschern zufolge liegt dies an den milden Wintern und den steigenden Temperaturen.
Manchmal wird sogar der Schnupfen im Dezember durch Pollenflug ausgelöst. So geschehen in der Schweiz, wo unter anderem in Zürich sibirische Pupur-Erlen gepflanzt wurden, um das Straßenbild zu verschönern. Doch die Erlen sind ganz andere Temperaturen gewöhnt und blühen in unseren Breitengraden früher. Wer auf die Pollen allergisch reagiert, bekommt dies bereits in den normalen Wintermonaten zu spüren.
Heutschnupfen: Die einen haben ihn, die anderen nicht
Was macht einen Menschen anfällig für Heuschnupfen? Oft besteht eine familiäre Veranlagung. Wenn zum Beispiel die Eltern Heuschnupfen haben, liegt die Wahrscheinlichkeit bei 80 Prozent, dass ihre Kinder ebenfalls erkranken.
Doch in vielen Fällen hat die Empfindlichkeit mit einem überreagierenden Immunsystem zu tun. Das würde erklären, warum Erwachsene plötzlich unter Heuschnupfen leiden, obwohl das früher nie ein Problem war. Es bedeutet jedoch auch: Wer sein Immunsystem bei der Regulierung unterstützt, bei dem gehen die Beschwerden deutlich zurück.
Pollenflug im Jahresverlauf
Es ist sinnvoll zu beobachten, zu welcher Jahreszeit der größte Leidensdruck herrscht, sprich auf was man besonders allergisch reagiert. In der Regel sieht die „Pollensaison“ folgendermaßen aus:
Frühjahr-Heuschnupfen
Februar bis Juni: Blühende Bäume wie Birke, Haselnuss, Erle, Eiche, Ulme und Ahorn
Sommer-Heuschnupfen:
Mai bis Juli: Gräser und Getreide
Herbst-Heuschnupfen:
August bis Oktober: Kräuterpollen der Nessel,Wegerich oder Beifuß
Orientierung bieten die Pollenflug-Vorhersagen, z. B. auf der Internet-Plattform des Deutschen Wetterdienstes www.dwd.de (siehe „Biowetter“).
So beugen Sie Heuschnupfen vor
Die folgenden Maßnahmen werden Ihnen Linderung verschaffen, das Immunsystem ausbalancieren und Ihrem Organismus mehr Abwehrkraft ermöglichen.
Das Wichtigste: Darmreinigung
Für Allergiker ist eine Darmreinigung das Beste. Denn im Darm befinden sich 70 bis 80 Prozent unseres Immunsystems. Dieses kann seine Arbeit nicht gut ausführen, wenn sich über Jahre Schlacken im Darm angesammelt haben. Es ist schon vorgekommen, dass der Heuschnupfen nach einer Darmreinigung gänzlich verschwunden ist.
Eine solche Maßnahme ist auch zu Hause durchführbar mit speziellen Kräuterprodukten, die einfach im Alltag zu integrieren sind. Oder man lässt sich vom Heilpraktiker oder Arzt für Naturheilverfahren bezüglich anderer Darmreinigungs-Methoden beraten.
Wer keine Zeit dafür hat, sollte auf alle Fälle seine Darmflora stärken. Dazu sind Probiotika erforderlich, die zum Beispiel in Kapselform oder als Pulver verzehrt werden können.
Hilfe durch Schwarzkümmelöl
Schwarzkümmelöl war schon im Orient ein geschätztes Hausmittel. Hergestellt wird es aus den Samen des Schwarzkümmels. Nach dem Abmähen und der Trocknung der Pflanze werden die Samen kaltgepresst, um das Öl „Nigella sativa“ zu gewinnen. Es enthält wertvolle Fettsäuren wie: Linolsäure, Ölsäure und Palmitinsäure. Weitere Bestandteile sind u. a. Sterole und Saponine.
Seit einigen Jahren gibt es auch im deutschsprachigen Raum beeindruckende Erfahrungsberichte. Pollenallergiker nehmen Schwarzkümmelöl bereits Anfang des Jahres bis zum Herbstbeginn hindurch, weil sie dadurch deutlich weniger Beschwerden haben. Es ist sowohl als Speiseöl für die Verwendung in Salaten, als auch in Kapseln erhältlich.
Omega-3-Fettsäuren lindern Heuschnupfen
Im Rahmen der bayerischen Verzehrstudie stellten Wissenschaftler fest, dass die Symptome des allergischen Schnupfens deutlich zurückgehen, wenn die Betroffenen ausreichend Omega-3-Fettsäuren zu sich nehmen. Besonders wichtig ist EPA (Eicosapentaensäure) sowie Alpha-Linolensäure, aus der DHA (Docosahexaensäure) gebildet wird. Alpha-Linolensäure ist zum Beispiel in kaltgepresstem Leinöl zu finden. EPA und DHA kommen reichlich in Krill vor, einer Garnelenart im antarktischen Ozean.
Immunaufbauende Vitamine, Spurenelemente und Mineralstoffe
Das Immunsystem sollte eigentlich das ganze Jahr über unterstützt werden. Am effektivsten ist Vitamin C, das in vielen natürlichen Formen eingenommen werden kann. Hohe Mengen sind zum Beispiel enthalten in Extrakten aus der Acerola-Kirsche oder Sanddorn. Einen ähnlichen Stellenwert hat mittlerweile das Spurenelement Zink, das in Kürbiskernen, Haferflocken und Linsen enthalten ist.
Das Mineral Magnesium verhindert die Abgabe von Histamin in den Blutkreislauf. Sonnenblumenkerne, Hirse oder Blumenkohl sind gute Magnesium-Lieferanten.
Selen stärkt das Immunsystem ebenfalls. Es sollte jedoch eher als Nahrungsergänzung verzehrt werden, denn Europa gilt als Selenmangelgebiet. Das heißt unsere Böden enthalten keine ausreichenden Mengen mehr von diesem wichtigen Spurenelement. Experten gehen davon aus, dass fast alle Menschen einen Selenmangel haben.
Grundsätzlich: Ernährung überdenken!
Besonders Allergiker sollten genauer auf ihre Ernährung achten. Stark histaminhaltige Lebensmittel wie gereifter Käse, Weizenprodukte, Sauerkraut, geräucherte Produkte, Salami, Spinat, Tomaten oder Bananen sowie alle Arten von haltbar gemachten Lebensmitteln sollten gemieden werden. Sowie solche, die zwar kein Histamin enthalten, jedoch Histamin im Körper freisetzen wie Zitrusfrüchte. Grund: Histamin ist wesentlicher Auslöser für allergische Reaktionen, sofern sich zu hohe Mengen im Körper befinden. Dies ist der Fall, wenn das Histamin abbauende Enzym Diaminoxidase nicht ausreichend vorhanden ist. Daher am besten nur frische Produkte zu sich nehmen und die kritischen Obst- und Gemüsesorten weglassen.
Viel Quellwasser trinken
Besonders bei allergischen Reaktionen auf Pollenflug ist es wichtig, viel zu trinken. Denn damit werden die Schleimhäute feucht gehalten und die Pollen besser abgefangen. Am besten geeignet ist mineralarmes Quellwasser, da es zusätzlich die Entschlackung unterstützt.
Zu spät vorgesorgt: Erste Hilfe bei Heuschnupfen-Anfällen!
- Nicht die Augen reiben, wenn sie jucken, sondern umgehend Augentropfen verwenden. Davon gibt es auch natürliche Varianten mit Kristallsalz-Sole, zum Einträufeln oder Sprühen. Überall anwenden, wo Juckreiz besteht wie Mund, Nase oder Augen.
- Umgehend mit Entgiftung beginnen (Kräutertee), die Darmflora aufbauen (Probiotika), das Immunsystem unterstützen (Vitamin C, Zink, Magnesium, Selen, Schwarzkümmelöl) und Omega-3-Fettsäuren in die Ernährung einbauen (Krillöl).
- Gesicht, Haare und Brille reinigen sowie frische Kleidung anziehen, damit man mit Pollen so wenig Berührung wie möglich hat.
Generelle Vorsichtsmaßnahmen:
- Die Pollenvorhersagen teilen frühzeitig mit, wann welche Pollen fliegen. Am besten bei „Ihren“ Pollen nicht zu viel im Freien sein.
- Nur die Räume lüften, wenn kein Pollenflug zu erwarten ist. Frühmorgens, nachts und nach langen Regenfällen.
- Vor dem Zubettgehen stets die Haare waschen und die Kleidung, die man tagsüber trug, außerhalb des Schlafzimmers aufbewahren.
- Die Wäsche nicht im Freien trocknen lassen.
- Beim Autofahren die Fenster schließen. Außerdem gibt es Pollenfilter für Autos.
Seien Sie gut gerüstet für die Heuschnupfenzeit. Je konsequenter Sie Ihr Immunsystem mit den aufgeführten Methoden unterstützen, umso weniger Beschwerden werden Sie haben. Probieren Sie es aus!