Der Herbst kommt meistens schneller, als uns lieb ist. Nicht schwer zu erahnen, was die abrupte Umstellung unserem Immunsystem abverlangt. Wir zeigen Ihnen, was jetzt wichtig ist, um gesund und fit durch die kühleren Tage zu kommen.
Warum werden wir in Herbst und Winter öfter krank? Es gibt mehrere Gründe, warum Viren & Co. in den kalten Monaten Hauptsaison haben. Folgen Sie unseren sechs Tipps für Ihre Immun-Kur und trotzen Sie den Risikofaktoren!
Wir verbringen mehr Zeit in geschlossenen Räumen
Wenn wir eines in den letzten Jahren gelernt haben, dann sicherlich, dass geschlossene Räume die Übertragung von Atemwegsinfektionen deutlich erhöhen. Im Sommer verbringen wir generell viel Zeit im Freien. Sind wir drinnen, öffnen wir immerhin die Fenster und sorgen so für frische Luft.
Doch bei kälteren Temperaturen bleiben Fenster und Türen –aus energetischer Sicht durchaus sinnvoll – meist geschlossen.
Befinden sich Menschen in einem Raum, reichern sich durch die Atemluft nach und nach kleinste Wassertröpfchen in der Luft an – die sogenannten Aerosole. An ihnen können Viren und Bakterien haften, die dann unter Umständen von anderen eingeatmet werden. Damit es nicht soweit kommt:
Immun-Kur-Tipp #1
Um dieses Risiko zu senken, sollten Sie regelmäßig Stoßlüften. Stoßlüften heißt, dass Sie für kurze Zeit (2-5 Minuten) alle Fenster eines Raumes gleichzeitig öffnen. So findet ein Austausch der gesamten Raumluft statt, während der Raum selbst nur minimal an Wärme verliert.
Unsere Schleimhäute trocknen aus
Warme, trockene Luft, wie sie in geheizten Innenräumen vorkommt, lässt unsere Schleimhäute in Nase und Rachen schnell zu trocken werden. Ihre physikalische Abwehrkraft gegen Krankheitserreger ist damit geschwächt.
Normalerweise bilden die Schleimhäute unserer Atemwege die erste Verteidigungslinie gegen unerwünschte Eindringlinge. Dazu müssen sie aber genug Feuchtigkeit haben. Sind sie zu trocken, können die kleinen Flimmerhärchen darauf Fremdkörper nicht mehr nach draußen schaffen. Viren können sich einnisten.
Immun-Kur-Tipp #2
Um das zu verhindern sollten Sie auf ein gutes Raumklima mit genügend Luftfeuchtigkeit achten. Als ideal gelten 40-60 Prozent Luftfeuchtigkeit. Unter 30 Prozent trocknen nicht nur die Schleimhäute aus, Krankheitserreger wie Corona-Viren bleiben auch länger infektiös. Auch zu hohe Luftfeuchtigkeit lässt Viren und Bakterien länger „am Leben“. Außerdem fördert es die Schimmelbildung an Wänden und Fenstern.
Immun-Kur-Tipp #3
Außerdem wichtig für die Schleimhäute: Pflege von innen! Dafür brauchen sie viel Flüssigkeit (am besten stilles Wasser oder ungesüßte Tees) und die richtigen Nährstoffe. So sind die Mikronährstoffe Vitamin A, Vitamin B2, Biotin und Niacin für die normale Funktion unserer Schleimhäute erforderlich.
Frische, vitaminreiche Lebensmittel werden rarer
Die Zeit der Fülle geht langsam zu Ende. Das Angebot an frischen, regionalen und saisonalen Obst- und Gemüsesorten nimmt ab. Klassisches Wintergemüse wie Kohl, Wirsing und Schwarzwurzeln erlebt zwar in den letzten Jahren eine neue Wertschätzung, trotzdem landen sie noch zu selten auf dem Teller.
Insgesamt nimmt der Anteil der pflanzlichen Nahrung in Herbst und Winter ab. Deftige Speisen und Süßes gibt es nun öfter. Doch gerade jetzt braucht unser Körper viele Vitamine und Mineralstoffe, um gesund zu bleiben. So tragen unter anderem Vitamin C, Vitamin A, Folsäure, Selen und Zink zum gesunden Immunsystem bei.
Immun-Kur-Tipp #4
Achten Sie auf eine ausreichende Zufuhr von wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen. Am besten gelingt das durch eine ausgewogene, pflanzenbasierte Ernährung. In Zeiten besonderer Belastung kann eine zusätzliche Versorgung sinnvoll sein.
Wir bewegen uns weniger
Bei gutem Wetter sind wir gerne draußen und bewegen uns. Bei Regen und Kälte sieht das meist anders aus: In Herbst und Winter nimmt die sportliche Aktivität deutlich ab. Dabei stärkt Bewegung unser Immunsystem.
Das läuft so ab: Bei sportlichen Aktivitäten schüttet unser Körper vermehrt das Hormon Adrenalin aus. Das wiederum regt die Produktion von Abwehrzellen an. Krankheitserreger können besser bekämpft werden. Dieser Effekt ist sogar im Blut nachweisbar und hält mehrere Tage an. Wichtig ist dabei nur, sich nicht zu überanstrengen. Denn bei zu starker Belastung dreht sich der Effekt. Dann sind wir sogar anfälliger für Infekte.
Immun-Kur-Tipp #5
Bewegen Sie sich täglich an der frischen Luft – egal, wie schlecht das Wetter ist! Ein flotter Spaziergang, Walking oder moderates Joggen haben den besten Effekt auf die Abwehrkräfte. Auch Radfahren und Schwimmen sind empfehlenswert.
Wir „verkälten“ uns
„Zieh dich warm an!“ Was unsere Eltern schon immer wussten, haben auch Forscher bestätigen können: Frieren schwächt das Immunsystem! Das hat sogar mehrere Gründe. Bei Kälte zieht der Körper die Wärme in die Körpermitte und zum Gehirn zurück. Arme, Beine, Nase, Ohren werden kalt. Das strengt den Organismus insgesamt an, das Immunsystem schaltet zurück.
Vor allem aber die Nasenschleimhaut hat mit kühleren Temperaturen Probleme. Die Abwehrzellen arbeiten dann längst nicht so effektiv wie sie könnten.
Bei Kälte haben es Viren außerdem allgemein leichter, sich zu vermehren. Wir „verkälten“ uns. Um das zu verhindern…
Immun-Kur-Tipp #6
Halten Sie sich warm. Das gilt sowohl für drinnen als auch draußen. Ignorieren Sie das Kältegefühl nicht, Ihr Körper weiß, was er braucht, um gesund zu bleiben! Bei sehr kalten Temperaturen kann es sinnvoll sein, eine Skimaske zu tragen. Dann kühlt die empfindliche Nasenschleimhaut nicht so stark aus.
Trinken Sie anschließend zuhause einen warmen Tee, um schnell wieder auf Temperatur zu kommen. Zusätzlich kann eine Wärmebehandlung mit Infrarot eine Wohltat sein.
Herbst und Winter sind Jahr für Jahr eine Herausforderung für unser Immunsystem. Aber wir können es tatkräftig unterstützen, wenn wir wissen, worauf es ankommt. Unsere Tipps zur Immun-Kur unterstützen Sie dabei.