Die Macht der Nährstoffe| Lachende Frau mit Obst und Gemüse

Die Macht der Nährstoffe: Wie die Ernährung unsere Psyche beeinflussen kann

Eine aktuelle Studie von Samuthpongtorn et al. beleuchtet die möglichen Risiken ultraverarbeiteter Lebensmittel (UPF) für die psychische Gesundheit. Die Untersuchung, die auf Daten der Nurses‘ Health Study II basiert, verfolgte über 14 Jahre hinweg 31.712 Frauen mittleren Alters ohne vorbestehende Depressionen. Ziel der Studie war es, den Zusammenhang zwischen der Aufnahme von UPF und dem Depressionsrisiko zu klären, ein bisher wenig erforschtes Feld.

Wichtige Ergebnisse: Höheres Depressionsrisiko bei hohem UPF-Konsum

Die Ergebnisse zeigen, dass Frauen, die besonders viele ultraverarbeitete Lebensmittel konsumierten, ein signifikant höheres Risiko für Depressionen hatten. Auffällig war, dass Teilnehmerinnen mit hohem UPF-Konsum häufiger einen ungesunden Lebensstil führten, z. B. durch höhere BMI-Werte, eine geringere körperliche Aktivität und eine höhere Raucherquote.

Im Verlauf der Studie wurden insgesamt 2.122 strenge Depressionserkrankungen – definiert durch eine ärztliche Diagnose und/oder die Einnahme von Antidepressiva – sowie 4.840 breiter gefasste Fälle dokumentiert. Frauen im höchsten Quintil des UPF-Konsums hatten ein deutlich höheres Depressionsrisiko als Frauen, die im niedrigsten Quintil lagen.

Künstliche Süßstoffe im Fokus

Besonders interessant: Unter den Bestandteilen von UPF wurden vor allem künstlich gesüßte Getränke und Süßstoffe mit einem erhöhten Depressionsrisiko in Verbindung gebracht. Frauen, die ihren Konsum von UPF um mindestens drei Portionen pro Tag reduzierten, konnten ihr Depressionsrisiko deutlich senken.

Obwohl die genauen Mechanismen, die UPF mit Depressionen verbinden, noch nicht abschließend geklärt sind, liefern experimentelle Studien Hinweise darauf, dass künstliche Süßstoffe eine Rolle in der Entstehung von Depressionen spielen könnten.

Stärken und Grenzen der Studie

Die Studie punktet mit einem großen Probandenkollektiv, einem langen Beobachtungszeitraum und der Berücksichtigung zahlreicher Risikofaktoren. Allerdings weist sie auch Schwächen auf, darunter die eingeschränkte Diversität der Teilnehmerinnen und die fehlende Anwendung strukturierter klinischer Interviews zur Diagnose von Depressionen.

Fazit

Die Ergebnisse legen nahe, dass ein hoher Konsum ultraverarbeiteter Lebensmittel, insbesondere von künstlichen Süßstoffen, das Risiko für Depressionen bei Frauen mittleren Alters erhöhen kann. Für eine bessere psychische Gesundheit empfiehlt es sich daher, den Konsum von UPF zu reduzieren und eine ausgewogene Ernährung zu bevorzugen.

Diese Erkenntnisse unterstreichen erneut, wie stark unsere Ernährung nicht nur unseren Körper, sondern auch unsere mentale Gesundheit beeinflussen kann.

Samuthpongtorn C, Nguyen LH, Okereke OI, Wang DD, Song M, Chan AT, Mehta RS. Consumption of Ultraprocessed Food and Risk of Depression. JAMA Netw Open. 2023 Sep 5;6(9):e2334770. doi: 10.1001/jamanetworkopen.2023.34770. Erratum in: JAMA Netw Open. 2023 Oct 2;6(10):e2341346. doi: 10.1001/jamanetworkopen.2023.41346. PMID: 37728928; PMCID: PMC10512104.

Dr. Jasmine Kolb

Jasmine hat Biomedizinische Chemie studiert und anschließend in Biochemie promoviert. Sie liebt die Abwechslung als Produkt- und Qualitätsmanagerin und verfolgt die aktuellsten Forschungsergebnisse für Quintessence. In ihrer Freizeit ist sie leidenschaftliche Mama eines Sohnes und erlebt so manches Abenteuer in der Natur oder auf Spielplätzen.

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